Das UNESCO Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal wird von 18. bis 22. April 2019 Schauplatz eindrucksvoller und außergewöhnlicher Illuminationen. Mittendrin taucht die Stadt Lorch mit ausdrucksstarken Darstellungen in farbenfroher Pracht tief in die Geschichte des Rheintals ein. Offizieller Start des Rheinleuchten 2019 in Lorch ist am Donnerstag, den 18. April 2019 um 20.00 Uhr am KD-Kiosk Rheinblick in der Rheinuferstraße in Lorch am Rhein.
Neben den klassischen Blick- und Sichtachsen wie dem aus dem Jahre 1527 stammenden Lorcher Gefängnisturm ‚Strunk‘ oder dem Hilchenhaus, dem schönsten Renaissancebau am Mittelrhein, und der weithin sichtbaren Clemenskapelle in Lorchhausen, legt die Stadt Lorch gemeinsam mit dem Lichtkünstler und Veranstaltungsplaner Helmut Lehwalder einen besonderen Schwerpunkt auf die Beleuchtung eines Skulpturenparks in den Rheinanlagen zwischen Bouleplatz und KD-Kiosk .
Skulpturenpark in den Rheinanlagen
In den Abendstunden verwandeln sich die Lorcher Rheinanlagen in eine spannende, nahezu unendliche Welt der Lichter und Geschichten. Zwei Künstler präsentieren dabei ihre Kunstwerke aus unterschiedlichsten Materialien. So arbeitet die Lorcher Künstlerin Esther Pscheidt mit Fundstücken aus der Natur. Ihre Werke entstehen aus Treibholz, welches sie am Ufer des Rheins findet. Sie arrangiert neu und veredelt, so entsteht eine ungewöhnliche und inspirierende Sicht auf alltägliche Schönheiten. Immer wieder anders, einzigartig und ungewöhnlich. Es entsteht ein neuer Blick auf die Vielfalt und das Kleinteilige unserer Natur.
Der bekannte deutsche Fensterkünstler Eckard Meier-Wölfle aus Nierstein präsentiert edle Skulpturen aus Zirbenholz. Farbe wird hier zur gestalterischen Form, die uns den Blick für Ruhe und Harmonie weitet. Durch Licht entsteht hier ein Ort völliger Einheit zwischen Mensch und Kunst, der Alltag verschmilzt zu einem Moment der Entspannung und Regeneration. Diese wunderschönen Kompositionen in den Rheinanlagen schenken dem geneigten Betrachter eine andere, neue Erfahrung künstlerischen Schaffens.
Beide Künstler laden alle Besucher im Mittelrheintal nicht nur am Abend zu ihren Kunstwerken, sondern bieten auch die Möglichkeit, die Skulpturen bei Tageslicht – natürlichem Licht – zu betrachten. Dieses zusätzliche Angebot lässt das natürliche Zusammenspiel der unendlich vielen Facetten darstellender Kunst sichtbar werden.
Natürlich darf beim Rheinleuchten in Lorch der Weinbau nicht fehlen. In klassischer Scherenschnittperspektive lädt Helmut Lehwalder zu den Arbeiten der Winzer in den Weinbergen, Keller und Hof ein. Dem Jahreslauf folgend stellen die Scherenschnitte die einzelnen Tätigkeiten der Winzer dar. Und, wenn schon die Arbeit der Winzer beleuchtet wird, dann muss es auch einen Wein geben. Dafür sorgt an allen Abenden der Ausschank am KD-Kiosk Rheinblick.
Ritter Hilchen und der Heilige Apollinaris
Die Geschichte des streitbaren Ritters Johann Hilchen von Lorch, der 1484 in Lorch geboren wurde, darf ebenso beim Rheinleuchten nicht fehlen. Der Gefährte von Franz von Sickingen und Graf Götz von Berlichingen schenkte Lorch das sehenswerte Hilchenhaus. Während einer modernen Lichtinstallation wird das kämpferische Leben des kaiserlichen Feldmarschalls erzählt.
Ein anderer war jedoch nie in Lorch: der Heilige Apollinaris, Namensgeber des gleichnamigen Mineralwassers. Die Gebeine des italienischen Märtyrer und Heiligen ruhen in der Kirche Sant’Apollinare in Classe, Ravena. Diese Basilika aus dem 6. Jahrhundert ist aufgrund ihrer beeindruckenden Mosaike ebenfalls ein UNESCO Weltkulturerbe. Eine Replik des Wandmosaiks und Gemmenkreuzes werden tagsüber in den Rheinanlagen gezeigt und am Abend kunstvoll mit Licht inszeniert. So gelingt ein internationaler Brückenschlag, der zugleich auch auf die Vielfalt der Nationen am Mittelrheintal hinweist.